Landratsamt Ludwigsburg (Archiv)

SAM Plus inklusiv leistet wertvolle niederschwellige Hilfe

ESF-Arbeitskreis macht sich bei Caritas Ludwigsburg-Waiblingen-Enz selbst ein Bild von der Arbeit

Ludwigsburg. Gesundheitliche und/oder psychische Probleme, Überschuldung, die alleinige Sorge für Kinder, fehlender Durchblick im Ämterdschungel, schwierige Beziehungen: Die Herausforderungen, denen sich die Teilnehmerinnen und Teilnehmer am Projekt SAM Plus inklusiv der Caritas Ludwigsburg-Waiblingen-Enz stellen müssen, sind oftmals komplex und vielfältig. Durch engagierte, aufsuchende Sozialarbeit trägt das vom Europäischen Sozialfonds (ESF) Plus-geförderte Projekt langfristig zum Abbau von Vermittlungshemmnissen bei und bereitet Menschen niederschwellig auf den (Wieder-)Einstieg in den Arbeitsmarkt vor. Der regionale ESF-Arbeitskreis, der SAM Plus inklusiv zur Förderung für zwei Jahre ausgewählt hat, hat sich bei einem Vor-Ort-Besuch selbst ein Bild von der wertvollen Arbeit gemacht.

Sozialdezernent Pfrommer: „Hier werden Gelder der EU ganz direkt und vor Ort wirksam“

„Es freut mich, dass bei SAM Plus inklusiv die regionalen ESF Plus-Mittel so sinnvoll und nachhaltig eingesetzt werden. Hier werden Gelder der Europäischen Union ganz direkt und vor Ort für Bürgerinnen und Bürger wirksam“, so das Fazit von Heiner Pfrommer, Sozialdezernent des Landkreises Ludwigsburg und zugleich Vorsitzender des regionalen ESF-Arbeitskreises. Thomas Kreuz von der ESF-Beratungsstelle beim Landkreistag hob die Besonderheit hervor, dass Giulia Krüger, verantwortlich für die Projektdurchführung, die Klienten zu Hause aufsucht. Dies erleichtert den Aufbau von Vertrauen und ermöglicht einen Zugang zu Männern und Frauen, die sich aufgrund der Komplexität ihrer Problemlagen nicht im Stande sehen, selbst aktiv Hilfe zu suchen.

Zur Verbesserung der Situation der Teilnehmenden wird ein ganzheitlicher Ansatz verfolgt

Gemeinsam mit Monika Miller und Petra Tolksdorf (beide von der Caritas Ludwigsburg-Waiblingen-Enz, Fachleitung Soziale Hilfen beziehungsweise Leitung Existenzsicherung und Integration) erläuterte Krüger Mitgliedern des regionalen ESF-Arbeitskreises die Arbeitsweise im Projekt, das als niederschwelliges aufsuchendes Angebot zum Abbau von vermittlungshemmenden Faktoren und zur Verbesserung der Beschäftigungsfähigkeit beitragen soll. Anhand eines anschaulichen Fallbeispiels wurde die Komplexität der Herausforderungen deutlich, denen sich die Projektteilnehmenden stellen müssen. Probleme bestehen unter anderem in den Bereichen Gesundheit, Finanzen, Kontakt mit Behörden, Bildung, Tagesstruktur und soziale Beziehungen. Zur Verbesserung der Situation der Männer und Frauen verfolgt Krüger einen ganzheitlichen Ansatz, begleitet unter anderem zu Terminen und hilft bei deren Vorbereitung, stellt Kontakte her und informiert Klienten über ihre Rechte, Pflichten und Möglichkeiten. Sozialdezernent Pfrommer schloss den Besuch mit einem Dank für den Einsatz, die Geduld und Kreativität, die die Mitarbeitenden ins Projekt einbringen.

Regionaler ESF Plus hat 2023 noch weitere Projekte im Landkreis Ludwigsburg gefördert

Weitere im Jahr 2023 durch den regionalen ESF Plus geförderte Projekte im Landkreis Ludwigsburg sind AVDual (Begleitung von Jugendlichen an beruflichen Schulen mit dem Ziel, einen Ausbildungsplatz zu finden), Level 3 (niedrigschwelliges Angebot zur Entwicklung neuer beruflicher Perspektiven) und Oktopus (Projekt zur Verhinderung von Schulabbrüchen und Schulversagen).

Fragen zum ESF-Plus im Landkreis Ludwigsburg und den geförderten Projekten beantwortet gerne die ESF-Geschäftsstelle im Landratsamt Ludwigsburg (Stephanie Mayer, Telefon 07141 144-42052, E-Mail: stephanie.mayer@landkreis-ludwigsburg.de). Für weitere Informationen zum Projekt SAM Plus inklusiv können sich Interessierte an die Caritas Ludwigsburg-Waiblingen-Enz wenden unter der E-Mail-Adresse krueger.g@caritas-ludwigsburg-waiblingen-enz.de.

ESF Plus wichtigstes Finanzierungs- und Förderinstrument der EU für Investitionen in Menschen

Der ESF Plus ist ein wichtiges arbeitsmarktpolitisches Instrument der Europäischen Union (EU) zur Förderung der Beschäftigung in Europa. Seit Gründung der Europäischen Wirtschaftsgemeinschaft im Jahr 1957 verbessert er die Beschäftigungschancen, unterstützt Menschen durch Ausbildung und Qualifizierung, trägt zum Abbau von Benachteiligungen am Arbeitsmarkt bei und bekämpft Armut und soziale Ausgrenzung. Er ist das wichtigste Finanzierungs- und Förderinstrument der EU für Investitionen in Menschen. Bei der regionalen Förderung wird das Ministerium für Soziales, Gesundheit und Integration Baden-Württemberg von den regionalen ESF-Arbeitskreisen unterstützt, die bei den Stadt- und Landkreisen angesiedelt sind und über ein eigenes Mittelkontingent verfügen.