Landratsamt Ludwigsburg | 04.12.2024
Ludwigsburg. Anfang Dezember startet im Landkreis Ludwigsburg die Brennholzsaison 2024/25.
Die Städte und Gemeinden des Landkreises bieten dann in zahlreichen Versteigerungen Brennholz aus heimischen Wäldern an. Bis in den März hinein haben Interessierte die Gelegenheit, regional und nachhaltig erzeugtes Brennholz zu erwerben und damit einen Beitrag zur klimafreundlichen Energiegewinnung zu leisten.
„Brennholz ist eine weitestgehend CO₂-neutrale Alternative zu fossilen Brennstoffen, da es nur die Menge an Kohlenstoff freisetzt, die der Baum im Laufe seines Wachstums aufgenommen hat“, erklärt Dr. Simon Boden, Leiter des Fachbereichs Wald des Landratsamts Ludwigsburg. Zusätzlich bleiben durch die Nutzung regionaler Brennholzangebote lange Transportwege und damit einhergehende Emissionen aus, so der Fachbereichsleiter weiter.
Informationen und Voraussetzungen für Brennholzkäufer
Die Brennholzversteigerungen werden größtenteils vor Ort stattfinden. Die Termine sind auf der Website des Fachbereichs Wald (www.landkreis-ludwigsburg.de/de/umwelt-technik-klimaschutz/wald/brennholz) verfügbar und werden laufend aktualisiert. Für die Teilnahme an den Versteigerungen und die spätere Aufarbeitung des Holzes gibt es allerdings einige wichtige Voraussetzungen: Interessenten müssen einen Nachweis über einen Motorsägen-Lehrgang erbringen und die erforderliche Schutzkleidung tragen.
Das gewonnene Brennholz muss vor der Nutzung gut abgelagert werden, um einen umweltfreundlichen Verbrennungsprozess sicherzustellen. Trockenes Holz verbrennt effizienter und minimiert Emissionen - deshalb sollte es mindestens zwei bis drei Jahre an einem gut belüfteten, trockenen Ort lagern.
Ein fester Bestandteil der nachhaltigen Waldbewirtschaftung
Die Brennholzgewinnung ist Teil einer nachhaltigen Waldbewirtschaftung im Landkreis Ludwigsburg. Durch gezielte Durchforstung und die Entnahme abgestorbener oder kranker Bäume bleiben die Wälder stabil und klimafit. „Unser Ziel ist es, den Wald als Erholungs- und Lebensraum sowie mit seinen vielfältigen weiteren Leistungen für die Zukunft zu erhalten“, betont Dr. Boden. Dabei wird darauf geachtet, dass die natürlichen Funktionen des Waldes gestärkt und die Mischwälder, die gegenüber den Herausforderungen des Klimawandels widerstandsfähiger sind, weiter gefördert werden.
Die jeweils zur Verfügung stehende Menge an Brennholz ist das Ergebnis der waldbaulich geplanten und ungeplanten zufälligen Holznutzungen, beispielsweise wegen Dürreschäden. Die anfallende Holzmenge wird dabei stets hinsichtlich der bestmöglichen und langlebigsten Verwendung vermarktet. Nur das Holz, das aufgrund von Qualitätseinschränkungen nicht anderweitig genutzt werden kann, wird als Brennholz verkauft.
Die in den Wäldern im Landkreis Ludwigsburg gespeicherte Menge an Kohlenstoff ist trotz einem hohen Anteil an Klimawandelschäden entsprechend den Ergebnissen der aktuellen Bundeswaldinventur konstant geblieben. Zudem ist der Anteil an Totholz im Wald gestiegen. Mit einer genutzten Holzmenge unter der nachgewachsenen Holzmenge und einer Verwendung des geernteten Holzes für langlebige Produkte wie Möbel oder als Baustoff leisten die Wälder im Kreis einen bedeutenden Beitrag zum Klimaschutz. Berücksichtigt man die Substitutionseffekte, also die Veränderungen, die durch den Ersatz eines Guts durch ein anderes entstehen – wie etwa den Austausch fossiler Brennstoffe gegen Brennholz –, verstärkt sich dieser Beitrag noch weiter.
Gemeinsam für einen klimafreundlichen Winter
Durch die Nutzung von regionalem Brennholz können Haushalte nicht nur Heizkosten senken, sondern auch fossile Brennstoffe ersetzen und damit einen aktiven Beitrag zum Klimaschutz leisten. „Jeder Raummeter Holz, der fossile Energie ersetzt, spart langfristig CO₂-Emissionen und entlastet die Atmosphäre“, so Dr. Boden. „Die Brennholznutzung im Winter ist daher nicht nur ein Vorteil für den Einzelnen, sondern auch für das Klima.“
Infobox: Bei den Brennholzverkäufen der Kommunen wird regionales Brennholz aus nachhaltiger Forstwirtschaft verkauft. Die Menge wird in Festmetern oder Raummetern angegeben. Ein Festmeter stellt dabei einen Kubikmeter reines Holz dar. Ein Raummeter bezeichnet die Menge an Holz, die nötig ist, um gespalten und aufgeschichtet ein Volumen von 1x1x1 Meter zu erhalten. Bereits gespaltenes Holz kann bei den Kommunen im Landkreis nicht erworben werden. Dieses ofenfertige Holz wird von Anbietern häufig in der Maßeinheit Schüttraummetern angeboten. Dabei handelt es sich um die Menge an gespaltenem Holz, die sich „geschüttet“ in eine Gitterbox mit einem Rauminhalt von einem Kubikmeter einfüllen lässt. Ein Festmeter Brennholz ergibt etwa 1,4 Raummeter, beziehungsweise zwei Schüttraummeter.