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NABU Ortsgruppe Hessigheim

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NABU Ortsgruppe Hessigheim | 17.01.2025

Zeitvertreib der Tiere

Wie Tiere ihre Zeit verbringen (1)

Zum Alltag erwachsener Erdmännchen gehört offenbar eine Nebentätigkeit als Lehrer. In den Kolonien aus bis zu 40 Tieren kümmern sich alle jagderfahrenen Individuen um den Nachwuchs, egal ob er von ihnen oder von einem anderen Pärchen gezeugt wurde. Um den Jungtieren das Jagen beizubringen, setzen die adulten Erdmännchen ihren Zöglingen kleine Skorpione vor, sobald diese mit sogenannten Bettelrufen Nahrung einfordern. Da sich diese Laute mit fortschreitendem Alter verändern, können ihre Lehrer schätzen, wie stark sie einen gefangenen Skorpion „servierfertig“ machen müssen, um den Nachwuchs im Jagdunterricht nicht zu gefährden. Dabei unterscheiden sie zwischen den Stadien „tot“, „entstachelt“ und „wie in freier Wildbahn“. Hat ein Junges Probleme mit der ihm gestellten Aufgabe, erleichtert sein Helfer ihm das Leben, indem er beispielsweise den lebenden Skorpion entstachelt. Den Skorpion so „vorzubereiten“, dass die Jungen mit ihm klarkommen, kostet die Lehrer kaum Zeit. Länger kann es allerdings dauern, wenn sie die Jungen unterschätzt haben: Im ersten Monat läuft ihnen die Beute noch in weit über der Hälfte der Fälle davon, und die Lehrer müssen sie wiederfinden. Erst nach so etwa 90 Tagen haben die Jungtiere ausgelernt.

Wer an Geparden denkt, denkt an rasante Verfolgungsjagden, bei denen die Tiere bis zu 100 Kilometer pro Stunde schnell werden. Doch eine Studie an Geparden zeigte, dass sie sich nur während etwa zwölf Prozent des Tages überhaupt bewegen. Die meiste Zeit verbringen sie mit Sitzen und Warten. Hatten sie an einem Tag erfolgreich Beute erlegt, blieb die Jagd in 65 Prozent der Fälle am darauffolgenden Tag aus. Auch Kleptoparasitimus – in diesem Fall das Stehlen bereits erlegter Beute von Konkurrenten – ist unter den Geparden weitverbreitet. Es ist für sie weniger aufwendig und spart kostbare Energie. Und nicht nur Geparden scheinen einen großen Teil des Tages herumzusitzen, sogar die vermeintlich so emsigen Ameisen erweisen sich in Studien als überraschend untätig. Etwa die Hälfte einer Kolonie verbringt ihre Zeit damit, inaktiv herumzustehen. Warum einige Ameisen gerade diese Aufgabe zugewiesen bekommen, wird noch diskutiert. Mögliche Hintergründe könnten unter anderem jugendliche Unreife oder Altersschwäche sein. Aber auch die Hypothese, dass sie als lebendige Nahrungsbunker für die Kolonie gelten und sich für die Allgemeinheit vollfressen, ist gut möglich. Dafür würden ihre fülligeren Körper und ihr langsameres Lauftempo sprechen.

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