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NABU Ortsgruppe Hessigheim

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NABU Ortsgruppe Hessigheim | 22.01.2025

Zeitvertreib der Tiere

Wie Tiere ihre Zeit verbringen (2)
Weibliche See-Elefanten (Mirounga) verbringen sieben Monate des Jahres im Meer. In dieser Zeit schlafen die Tiere gerade einmal zwei Stunden pro Tag und jagen die restliche Zeit im sogenannten Mesopelagiat, einer Freiwasserzone in 200 bis 1.000 Metern Tiefe, nach kleinen Fischen , die dort in großen Mengen vorhanden sind. Nur wenn die Kühe 80 bis 100 Prozent des Tages auf die Jagd verwenden und dabei bis zu zweitausendmal fressen, ist ihre Energiebilanz auf hoher See positiv. Bemerkenswert sind dabei ihre Fähigkeiten als Taucher: 20 bis 100 Minuten können die Tauchgänge dauern. Danach benötigen sie nur wenige Minuten an der Oberfläche, um wieder zu Atem zu kommen. Dass nur die weiblichen See-Elefanten sich diese ökologische Futternische erschlossen haben, hat mit dem ausgeprägten Geschlechtsdimorphismus der Art zu tun. Während die Männchen etwa zwei Tonnen auf die Waage bringen, haben die tieftauchenden Weibchen nur ein Gewicht von etwa 150Kilogramm. Dadurch haben sie einen geringeren Energiebedarf und sind agiler als ihre männlichen Artgenossen, was ihnen bei der Jagd auf kleine, flinke Fische einen entsprechenden Vorteil verschafft. Männliche See-Elefanten und viele andere größere Säugetiere wie Wale jagen in tieferen Meereszonen, wo Beute zwar deutlich seltener, aber dafür auch größer ist.

Wenn junge Vögel einen neuen Gesang erlernen, lauschen sie zuvor den Tönen erwachsener Tiere und proben danach so lange, bis sie die richtige Melodie beherrschen. Dieses „Gebrabbel“ gleicht den ersten Sprachversuchen menschlicher Kinder. Danach folgt eine Phase des Ausprobierens und Wiederholens, bis sich ein Lied gefestigt hat. Ist die Paarungszeit gekommen, nutzen sie ihre Stimme, um potenzielle Partner anzulocken. Doch anscheinend singen Vögel auch, wenn sie keinen erkennbaren Nutzen davon haben, und geben gerne mal eineinhalb Stunden ihres Tages dafür her. Warum sie das tun, ist noch nicht hinreichend geklärt. Fest steht jedoch, dass selbst sozial isolierte Vögel ihre Lieder pfeifen. Forschende vermuten dahinter eine Art des Spiels, bei dem die Präsenz von Artgenossen zwar förderlich, aber nicht zwingend erforderlich ist. Aber was macht diese Tätigkeit zum „Spiel“? Aus wissenschaftlicher Sicht muss eine Handlung objektiv nicht funktional, belohnend und zeitlich begrenzt sein. Ferner muss sie wiederholt ausgeführt werden und darf nur in Erscheinung treten, wenn das Tier entspannt ist. All diese Kriterien treffen auf das freie Trällern von Vögeln zu, wenn angenommen wird, dass sie dadurch eine Art innere Belohnung empfinden. Indizien dafür sind ein niedriger Testosteronspiegel und Dopaminausschüttungen beim Singen, wie sie in europäischen Staren nachgewiesen wurden.

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