Landratsamt Ludwigsburg | 18.03.2025
Sicher durch den Sommer: Gesundheitsdezernat informiert Kitas über Sonnenschutz
Ludwigsburg. Anlässlich des „Tages des Gesundheitsamtes“ am 19. März, der dieses Jahr unter dem Motto Klimawandel und Gesundheit steht, versendet das Gesundheitsdezernat des Landratsamts Ludwigsburg ein Infopaket zum Thema Sonnenschutz an alle Kindergärten und Kindertageseinrichtungen im Landkreis Ludwigsburg.
Wenn der Frühling beginnt, der Sommer immer näher rückt und die Zahl der Sonnenstunden steigt, ist das nach der trüben Winterzeit für viele ein Grund zur Freude. Neben der positiven Wirkung der Sonne auf das Gemüt, sind Sonnenstrahlen wichtig, um die körpereigene Vitamin-D-Produktion anzuregen. Dennoch ist die Sonne keinesfalls zu unterschätzen. Aktuell erkranken in Deutschland mehr als zehnmal so viele Menschen an Hautkrebs als noch vor 40 Jahren. In der dünnen Kinderhaut sind die körpereigenen Schutzmechanismen gegenüber UV-Strahlen noch nicht vollständig entwickelt. Sonnenbrände in der Kindheit erhöhen das Risiko für schwarzen Hautkrebs um das Zwei- bis Dreifache. Die Haut vergisst nichts und Sonnenbrand im Kindesalter ist eine fahrlässige Körperverletzung.
Neben der Haut sind auch die Augen von Kindern besonders empfindlich, denn die Linse der Kinder ist durchlässiger für UV-Strahlung als die von Erwachsenen, sodass UV-Strahlung deutlich leichter bis zur Netzhaut gelangen kann. Sind die Augen von Kindesbeinen an der zunehmenden UV-Bestrahlung ausgesetzt, erhöht sich das Risiko einer Linsentrübung (Grauer Star).
Alle Kindergärten und Kindertagesstätten im Landkreis erhalten deshalb vom Gesundheitsdezernat des Landratsamts in den nächsten Tagen ein Infopaket, das verschiedene Informationen zum Thema Sonnenschutz bei Kindern enthält. Dazu zählen Flyer für Eltern, Erzieherinnen und Erzieher sowie zwei Exemplare des Kinderbuchs „Mo und der Sonnenzauber“, das Kindern spielerisch den Umgang mit der Sonne vermitteln soll. Außerdem wird auf die beiden Mitmach-Projekte für Kitas „Clever in Sonne und Schatten“ des nationalen Centrums für Tumorerkrankungen und „SunPass“ des Krebsverbandes Baden-Württemberg hingewiesen. Die ersten vier erfolgreich teilnehmenden Kitas werden darüber hinaus mit der Pflanzung eines heimischen Baumes belohnt.
Sonnenschutz für die ganze Familie: Wichtige Tipps vom Gesundheitsamt
Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) bezeichnet den Klimawandel als „die größte Gesundheitsbedrohung für die Menschheit“. Steigende Temperaturen, Hitzewellen und die stark zunehmende UV-Strahlenbelastung zählen mit zu den Auswirkungen des Klimawandels die unsere Gesundheit stark belasten können. Der diesjährige Tag des Gesundheitsamtes am 19. März, der jährlich vom Robert-Koch-Institut (RKI) ausgerufen wird, steht daher unter
dem Motto „Klimawandel und Gesundheit“. Das Gesundheitsdezernat nutzt diesen Anlass, um auf das wichtige Thema Sonnenschutz bei Kindern aufmerksam zu machen.
Um sich effektiv vor der Sonne zu schützen, empfiehlt das Gesundheitsamt, direkte Sonneneinstrahlung – insbesondere zwischen 11 und 15 Uhr – zu meiden. Säuglinge sollten grundsätzlich nicht der Sonne ausgesetzt werden, und im ersten Lebensjahr wird von der Verwendung von Sonnencreme abgeraten. Für ältere Kinder ist hingegen ein Sonnenschutzmittel mit UV-A- und UV-B-Schutz sowie einem hohen Lichtschutzfaktor (50+) ratsam. Erwachsene sollten einen Lichtschutzfaktor wählen, der ihrem Hauttyp entspricht, und alle unbedeckten Körperstellen sorgfältig eincremen. Dabei gilt: Sonnencreme mindestens 30 Minuten vor dem Aufenthalt in der Sonne auftragen und alle zwei Stunden sowie nach dem Baden erneut anwenden. Wichtig zu wissen ist, dass durch das Nachcremen der UV-Schutz nicht verlängert, sondern lediglich aufrechterhalten wird. Die Schutzzeit hängt von der individuellen Hautempfindlichkeit und der UV-Strahlungsintensität ab – Kinderhaut ist besonders empfindlich und besitzt nur eine sehr kurze Eigenschutzzeit von etwa zehn Minuten.
Zusätzlich zum Sonnenschutzmittel wird empfohlen, sich durch langärmelige Kleidung, einen Hut mit Schutz für Nacken, Ohren und Gesicht sowie geschlossene Schuhe vor der Sonne zu schützen. Auch die Augen benötigen Schutz: Eine bruchsichere Sonnenbrille mit der Kennzeichnung „UV 400“, einer geeigneten Tönung und ausreichend großen Gläsern, die seitliche UV-Einstrahlung reduzieren, ist hierbei besonders wichtig – sowohl für Kinder als auch für Erwachsene.