Gymnasien im Ellental | 14.04.2025
Bietigheim-Bissingen (EG) Am Dienstag, den 8. April 2025, fand an den Ellentalgymnasien in Bietigheim-Bissingen eine besondere Veranstaltung statt. Die renommierte afrodeutsche Filmregisseurin Mo Asumang war zu Gast und präsentierte Auszüge aus ihrem preisgekrönten Dokumentarfilm „Die Arier“. Die Veranstaltung richtete sich an Schülerinnen und Schüler der Klassenstufen 9 bis J2.
Der Film „Die Arier“ dokumentiert Asumangs mutige Recherchen zur Ideologie des „Herrenmenschen“. Dabei suchte sie den direkten Dialog mit Rechtsradikalen, besuchte Demonstrationen in Deutschland und traf Mitglieder des Ku-Klux-Klans in den USA. Ziel des Films ist es, Rassismus und Diskriminierung durch persönliche Begegnungen und Aufklärungentgegenzutreten.
Aufgrund des regen Interesses fanden in der Aula der Gymnasien nacheinander zwei Vorführungen einer gekürzten Version des Films statt. Nach den Filmvorführungen hatten die Schülerinnen und Schüler die Möglichkeit, ihre Eindrücke in einer offenen Diskussion mit Mo Asumang zu teilen. Neben den Beweggründen der Regisseurin für ihre Auseinandersetzung mit dem Thema Rassismus und den Erlebnissen während der Dreharbeiten standen auch Themen wie gesellschaftliche Verantwortung und der Umgang mit Hass im Fokus. Asumang berichtete über ihren besonderen Ansatz, mit Extremen den Dialog zu suchen. Sie setzt auf Zuhören, Empathie und Begegnungen auf Augenhöhe. Durch Interesse und Rückfragen will Asumang Rechtsradikale zum Nachdenken über ihre Ansichten bewegen und ihnen Brücken bauen, ihre Positionen zu reflektieren, Fronten aufzuweichen und Räume für Verständigung zu schaffen.
Der Film und die Gespräche boten den Jugendlichen so eine wertvolle Gelegenheit, sich kritisch mit gesellschaftlichen Herausforderungen und der besonderen Herangehensweise der Regisseurin auseinanderzusetzen.
Ingo Knesch, Schulleiter des Gymnasiums II, betonte die Wichtigkeit solcher Projekte für Toleranz und demokratische Werte: „Mo Asumangs Film thematisiert schwierige Themen und regt zum Nachdenken und Diskutieren an. Dass die Regisseurin für Gespräche zur Verfügung stand und sie ihren Umgang mit Rassismus vorstellte, war für unsere Schülerinnen und Schüler natürlich besonders eindrücklich.“ Dank gebührt neben Mo Asumang der Kollegin Dorothée Adelhelm für die Organisation und dem Förderverein der Ellentalgymnasien sowie der Alwa Stiftung für die finanzielleUnterstützung dieser außergewöhnlichen Veranstaltung.
Alle interessierten Schülerinnen und Schüler können als ganz besondere Lektüre eines von zwei signierten Exemplaren von Mo Asumangs Buch „Mo und die Arier“ in der Schulbibliothek ausleihen.
Die Dokumentation kann bei der Bundeszentrale für politische Bildung kostenlos angesehen werden: https://www.bpb.de/mediathek/video/198266/die-arier/ (F. Faust)