Nahwärmenetze sind Systeme zur Versorgung von Gebäuden oder Siedlungen mit Wärmeenergie aus einer zentralen Wärmequelle. Im Gegensatz zu Fernwärmenetzen, die oft über große Entfernungen Wärme transportieren, sind Nahwärmenetze für kleinere geografische Bereiche konzipiert, typischerweise für Stadtteile, Quartiere oder einzelne Gebäudekomplexe.
Nahwärmenetze haben mehrere Vorteile, darunter die Steigerung der Energieeffizienz, die Nutzung erneuerbarer Energien, die Reduzierung von CO2-Emissionen, die verbesserte Versorgungssicherheit und die Möglichkeit, lokale Wirtschaftskreisläufe zu stärken.
Nahwärmenetze nutzen verschiedene Wärmequellen, darunter Blockheizkraftwerke (BHKW), Biomasseanlagen, Geothermie, Abwärme aus industriellen Prozessen oder erneuerbare Energien wie Solarenergie. Die Wahl der Wärmequelle hängt von der Verfügbarkeit und den örtlichen Gegebenheiten ab.
Die erzeugte Wärme wird über ein Netz von Rohren transportiert, die in der Regel unterirdisch verlegt sind. Diese Rohre können Wasser oder eine Wärmeträgerflüssigkeit enthalten, die die Wärme von der Quelle zu den Verbrauchern transportiert.
In der Nähe der Verbraucher wird die Wärme über sogenannte Wärmeübergabestationen an die Heizsysteme der einzelnen Gebäude übertragen. Diese Stationen passen die Temperatur und den Druck des Nahwärmenetzes an die Bedürfnisse der jeweiligen Gebäude an.
Die einzelnen Gebäude sind über Anschlüsse an das Nahwärmenetz angeschlossen. In den Gebäuden erfolgt die Wärmeübergabe an das Heizsystem, das für die Beheizung der Räume und die Bereitstellung von Warmwasser verantwortlich ist.
Nachdem die Wärme an die Verbraucher abgegeben wurde, kehrt das abgekühlte Wasser oder die Wärmeträgerflüssigkeit zum Wärmezentrum zurück, um erneut aufgeheizt zu werden. Dieser geschlossene Kreislauf sorgt für einen effizienten Umgang mit der Wärme.
Die Verteilung der Wärme erfolgt in der Regel mit niedrigen Temperaturen, was den Einsatz effizienter Technologien ermöglicht und Verluste minimiert.
Für die Bürger ist der Anschluss an einem Wärmenetz in der Regel preiswerter als regenerative Alternativen wie Luft-Wasser-Wärmepumpe oder Pelletkessel.
Zudem ist eine zukunftssichere Versorgung mit einem Anteil von über 65 % aus erneuerbaren Energien gesichert, welche die gesetzlichen Anforderungen erfüllt.
Zudem muss keine große Heizungsanlage untergebracht werden es wird lediglich eine Wärmeübergabestation benötigt. Diese ist leiser, benötigt wenig Platz und es benötigt keinen Kamin.
Die Preisgleitklausel bewirkt, dass die Preise sich automatisch den veränderten Umständen anpassen. Die Preise gleiten ohne Zutun einer Partei nach oben oder unten. Die Preisanpassungen werden an objektive und nachvollziehbare Indikatoren geknüpft, wie zum Beispiel Veränderungen der Energiekosten oder spezifischer Indexwerte.
Die Idee hinter der Preisgleitklausel ist es, sicherzustellen, dass der Energieanbieter in der Lage ist, angemessene Einnahmen zu generieren, um seine Kosten zu decken, während der Kunde vor übermäßigen Preiserhöhungen geschützt wird. Auf diese Weise können Preisanpassungen an sich ändernde wirtschaftliche Bedingungen angepasst werden, ohne dass es zu unverhältnismäßigen Belastungen für beide Seiten kommt.
Die Einführung von Wärmenetzen spielt eine entscheidende Rolle in der Umsetzung der Energiewende. Sie tragen dazu bei, eine große Bandbreite klimaneutraler Wärmequellen zum Heizen einzusetzen, die dezentral weniger effizient oder gar nicht genutzt werden können. Letzteres gilt etwa für die direkte Nutzung von Wärme aus Tiefengeothermie sowie die Einbindung von Abwärme aus Rechenzentren oder Industrie. Diese Nutzung erneuerbarer Energien trägt dazu bei, den CO2-Fußabdruck erheblich zu reduzieren.
Ein wesentlicher Aspekt, der die Bedeutung von Wärmenetzen unterstreicht, liegt in der Tatsache, dass der Wärmesektor einen erheblichen Anteil an den CO2-Emissionen ausmacht. In Baden-Württemberg beispielsweise entfallen etwa 33% der gesamten CO2-Emissionen auf den Bereich Wärme. Durch die Umstellung auf erneuerbare Wärmequellen und die effiziente Verteilung über Wärmenetze können diese Emissionen erheblich reduziert werden.
Durch den Ausbau der Kraft-Wärme -Kopplung und den Einsatz von elektrischen Wärmepumpen wird der Wärmesektor immer stärker mit dem Stromsektor vernetzt, wodurch die Energiewende durch die Wärmenetze auch im Stromsektor unterstützt werden kann.
Insgesamt tragen Wärmenetze dazu bei, die Wärmeversorgung nachhaltiger, umweltfreundlicher und effizienter zu gestalten und spielen somit eine wichtige Rolle bei der Umsetzung der Ziele der Energiewende.
Die kommunale Wärmeplanung und das Gebäudeenergiegesetz (GEG) bilden eine sinnvolle und harmonische Ergänzung, anstatt sich zu widersprechen. Beide Instrumente verfolgen das gemeinsame Ziel einer nachhaltigen und effizienten Energieversorgung, wobei sie unterschiedliche, aber komplementäre Aspekte abdecken.
Die kommunale Wärmeplanung konzentriert sich auf die maßgeschneiderte Entwicklung von Wärmeversorgungskonzepten auf lokaler Ebene. Diese Pläne berücksichtigen die spezifischen Gegebenheiten einer Region, ihre Ressourcen, sowie den Bedarf und die Struktur der Gebäude. Durch die Integration erneuerbarer Energien, Abwärmenutzung und effiziente Wärmeverteilung strebt die kommunale Wärmeplanung eine ressourcenschonende und klimafreundliche Energieversorgung an.
Das Gebäudeenergiegesetz hingegen legt nationale Standards und Vorschriften für die energetische Effizienz von Gebäuden fest. Es definiert Anforderungen an Neubauten und Sanierungen, um den Energieverbrauch zu reduzieren und den Einsatz erneuerbarer Energien zu fördern. Das GEG setzt somit klare Rahmenbedingungen für die energetische Qualität von Gebäuden und schafft einen landesweit einheitlichen Standard.
Die Synergie zwischen beiden Instrumenten liegt in ihrer gemeinsamen Ausrichtung auf die Erreichung von Energieeffizienz und Nachhaltigkeit. Sie zeigt sich besonders in der Verknüpfung von regionalen Wärmeplänen und den Vorgaben des GEG. Durch die Berücksichtigung lokaler Wärmequellen und Bedarfsmuster können kommunale Pläne dazu beitragen, die energetische Effizienz von Gebäuden gemäß den gesetzlichen Anforderungen des GEG zu maximieren. Im Gegenzug schafft das GEG einen übergeordneten Rahmen, der die Umsetzung kommunaler Wärmepläne unterstützt und deren Wirksamkeit fördert.
Zusammengefasst arbeiten die kommunale Wärmeplanung und das Gebäudeenergiegesetz Hand in Hand, um eine ganzheitliche, nachhaltige und effiziente Energieversorgung in Deutschland zu ermöglichen.