Geboren am 2. Mai 1846 in Großingersheim, gestorben am 18. Mai 1918 in Stuttgart, verbrachte er die ersten 14 Jahre seines Lebens in Großingersheim. Sein Geburtshaus stand an der Ecke Bietigheimer Straße/ Brunnengasse und wurde beim Fliegerangriff am 16. Dezember 1944 total zerstört. Der gelernte Dreher arbeitete zu Beginn der Industrialisierung in Deutschland als Mechaniker. Er erfand als selbständiger Facturabücher-Fabrikant einen zuerst noch recht primitiven Ordner zur Schriftgutverwaltung. Dieser wurde in der 1871 gegründeten Werkstätte zur Herstellung von Metallteilen für Ordnungsmittel bis 1896 als erster Hebelordner mit Exzenterverschluss und Raumsparschlitzen im Einband ständig weiterentwickelt. Die revolutionäre Mechanik ist bis heute nahezu unverändert in jedem Aktenordner zu finden. 1911 wurde das Griffloch im Ordnerrücken eingeführt.
Die traditionsreichen Firmengebäude befinden sich auch heute noch im Stuttgarter Stadtteil Feuerbach.
Die Firma „Leitz“ mit Sitz in Stuttgart gehört seit 1998 zum schwedischen Esselte-Konzern und firmiert unter dem Namen „Esselte Leitz GmbH & Co KG“.
Die 2001 gegründete Louis Leitz Stiftung unterstützt weltweit Projekte zur Bildung und Ausbildung benachteiligter, meist junger Menschen. Auch die Schulgemeinschaft der Schillerschule darf sich über die Unterstützung der Stiftung freuen.
In seinem Testament hatte Karl Ehmer verfügt, seinem Heimatort, der Gemeinde Ingersheim, eine Zuwendung von rund 500.000 US-Dollar zum Zwecke der Errichtung oder Ausstattung eines Zentrums für Altenpflege zu schenken. Im April 2005 konnte das nach ihm benannte Karl-Ehmer-Stift GmbH an der Bietigheimer Straße in Großingersheim feierlich eingeweiht werden.
Karl Ehmer wurde als 10. Kind am 3. März 1909 in Kleiningersheim geboren. Seine Eltern hatten ein landwirtschaftliches Anwesen. 1930 wanderte er aus dem von der Weltwirtschaftskrise gebeutelten Deutschland, wo er kein berufliches Fortkommen sah, aus. Im ehemaligen deutschen Viertel Ridgewood in New York eröffnete er eine Metzgerei mit deutschen Wurstspezialiäten. Mit Unternehmergeist und Fleiß vergrößerte er sein Unternehmen und starb als reicher Mann im Mai 1998
geboren am 29. Juli 1897, gestorben am 30. September 1983
Amtszeit: 24.September 1945 bis zum 1. September 1964.
Nach Kriegsende hatte er die schwere Aufgabe, die zu 33 % zerstörte Gemeinde Großingersheim wieder aufzubauen. Doch er meisterte sie gut und entwickelte Grundlagen für einen neuen Ortsaufbau.
In seiner Amtsperiode wurden eine Schule und Kindergärten erbaut, Einkaufsläden eröffnet und Bauland erschlossen. Von 1952 bis 1967 war er Abgeordneter im Landtag Baden-Württemberg. 1967 wurde er zum bisher einzigen Ehrenbürger der Gemeinde Ingersheim ernannt und erhielt das Bundesverdienstkreuz. Er ist auf dem alten Friedhof von Großingersheim bestattet. Im Neubaugebiet Holderweg wurde eine Straße nach ihm benannt.
Er, seine Frau und seine Tochter kamen bei der Bombardierung von Großingersheim am 16. Dezember 1944 in ihrem Haus in der Kirchstraße ums Leben. Im Ortsteil Großingersheim ist eine Straße nach ihm benannt.
geboren am 30. Januar 1812 in Großingersheim, gestorben am 15. Dezember 1870 in Stuttgart.
Heinrich Bach hat sich um die kartographische und geologische Darstellung des Landes Württemberg verdient gemacht. So erschien von ihm der erste topografische Atlas von Württemberg mit besonders klarer Geländedarstellung. 1855 veröffentlichte er eine Übersichtskarte von Deutschland, auf der die geologischen Schichten farbig dargestellt waren. 1860 erschien eine weitere Arbeit über die Eiszeit (mit Karten). 1870 gab er als letztes Werk eine geographische Karte von Württemberg, Baden und Hohenzollern heraus.
geboren am 23. Dezember 1861 in Tübingen, gestorben am 10. Dezember 1922 in Heidenheim.
Richard Stein war von 1891 bis 1905 evangelischer Pfarrer in Kleiningersheim. Er verfasste die 1903 erschienene Ortschronik der Gemeinden Groß- und Kleiningersheim, die bis heute ein Grundlagenwerk zur Geschichte der beiden Teilorte ist.
Er wurde am 28. Juni 1894 als Sohn eines Weingärtners und Bauers in Kleiningersheim geboren.
Nach der Schule schlug er eine Verwaltungslaufbahn ein: Das Rathaus in Großingersheim, die Allgemeine Ortskrankenkasse und der Allgemeine Versicherungsverein und der Stuttgarter Lebensversicherungsverein waren Stationen seiner Laufbahn. Daneben bekleidete er mehrere politische Ämter, war u.a. Arbeitersekretär der Stuttgarter Gewerkschaften, ehrenamtliches Mitglied der Landesversicherungsanstalt und Mitglied des Stuttgarter Stadtrates. Wegen seiner sozialdemokratischen Gesinnung musste er 1933 nach dem Machtantritt der Nationalsozialisten seine Ämter aufgeben. 1944 wurde er sogar für fünf Wochen im KZ Dachau interniert.
Kurz nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges wurde Christian Härle im August 1945 als Präsident und Leiter der LVA eingesetzt. In den verbleibenden fünf Jahren seines Lebens war es sein Verdienst, das Versicherungswesen des in Schutt und Asche liegenden Landes wieder aufzubauen. Es war eine Arbeit, die zu leisten sonst der Lebensarbeit einer ganzen Generation vorbehalten sei, würdigte die LVA sein Verdienst. Am 8. November 1950 starb Christian Härle nach kurzer schwer Krankheit im Alter von 56 Jahren. Großingersheim hat ihm, der trotz seiner anspruchsvollen Tätigkeit in Stuttgart Mitglied im Turnverein und im Gesangsverein Neckarlust geblieben ist, eine Straße gewidmet.